Selbstbestimmung im Internet

Von: Marie Jamie Gerber

Selbstbestimmung im Internet

Was bedeutet Datenschutz und Datensicherheit? Wie verdienen Unternehmen mit Daten Geld? Welche Akteure sind daran beteiligt und wie können wir als Rezipient:innen selbstbestimmter im Internet agieren? 

Auf diese Themenfelder ist Franziska Rau von Netzpolitik.org in ihrem Workshop auf der Bits und Bäume eingegangen und hat uns als Teilnehmer:innen einen tieferen Einblick in die Datenerhebung und selbstbestimmte Nutzung ermöglicht. 

Welches Nachhaltigkeitsproblem der Digitalisierung beschreibt der Workshop? 

In dem Workshop ging es vor allem um die Erhebung, Verarbeitung und Speicherung von personenbezogenen Daten, die immer wieder kritisch hinterfragt werden. Dabei steht vor allem die geringe Transparenz des Umgangs mit Daten im Vordergrund, d.h. wer, wo, was, wie speichert und weitergibt. 

Ob Überwachung von sozialen Bewegungen, politisches Microtargeting oder Targeted Advertising, die Nutzung von personenbezogenen Daten betrifft sowohl die politische, wirtschaftliche, als auch gesellschaftliche Ebene und ist damit ein Thema von hoher Relevanz für unsere Gesellschaft. 

Welche Akteure sind daran beteiligt und in welcher Form? 

Neben Databrokern, die die personenbezogenen Daten sammeln, aufbereiten und weitergeben und staatlichen Stellen, die von den differenzierten Profilen einzelner Personen profitieren, gehören vor allem Unternehmen zu den zentralen Akteuren der personenbezogenen Datenanalyse. Die Datenauswertung ermöglicht Unternehmen, wie zum Beispiel Amazon, die Interessen und Käufereigenschaften ihrer Kund:innen detailliert zu analysieren und Werbeanzeigen zielgerichtet auszuspielen, um ihren Profit zu steigern. 

Welche Lösungsvorschläge mit Blick auf das Problem schlägt der Workshop vor? 

Anschließend an den Vortrag von Franziska Rau, zu den ersten zwei Fragestellungen, wurde innerhalb des Workshops in vier Gruppen diskutiert; welche weiteren Auswirkungen geringer Datenschutz haben könnte, in welchen Bereichen Datenschutz bereits gut umgesetzt wird, welche politischen und gesellschaftlichen Veränderungen es braucht und was man persönlich tun kann, um die eigenen Daten zu schützen. 

Aus der abschließenden Vorstellung der Ergebnisse ging deutlich hervor, dass es vor allem einer stärkeren Auseinandersetzung und Aufklärung der Gesellschaft bedarf. Dabei sollte das Thema der Datenerhebung, aber auch der selbstbestimmte Umgang sowohl für Schüler:innen, als auch Erwachsene greifbarer gemacht werden und das Problembewusstsein gefördert werden. Die DSGVO sei dabei ein Schritt in die richtige Richtung, der durch stärkere Regulierungen erweitert werden solle, um die Datenerhebung transparenter zu gestalten und mehr einzuschränken – so das Stimmungsbild der Teilnehmer:innen des Workshops. 

Aus theoretischem Input und der Gruppendiskussion wird deutlich: Bewusstsein über Datenerhebung und aktives Hinterfragen der Prozesse sind der Schlüssel für mehr Selbstbestimmung. 

Herzlichen Dank an Franziska Rau für den spannenden Workshop! 

 

Der Artikel ist im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Universität Münster entstanden.